Schnittlauch | Sonnenblumenöl

Schnittlauch-Öl

09.09.2025  |  Lesedauer: ca. 5,2 Min.

Rezept drucken | Zutaten | Zubereitung

Wenn ich Schnittlauchöl (oder andere Kräuteröle) zubereite, achte ich vor allem auf zwei Dinge: Frische und Aroma. Am intensivsten schmecken die jungen Halme im Frühjahr – zart, würzig und mit dieser feinen, zwiebeligen Note, die das Öl so besonders macht. Ich schneide den Schnittlauch direkt vor dem Verarbeiten, damit sich die ätherischen Öle nicht verflüchtigen. Ein kurzes Blanchieren mit anschließendem Eiswasserbad bewahrt das leuchtende Grün und sorgt dafür, dass sich die Aromen sanft im Öl entfalten. Gebt dem Öl danach ein oder zwei Tage Zeit, um durchzuziehen – da entwickelt es seinen eleganten, klaren Geschmack, der viele Gerichte (oder Häppchen) mit einem feiner Raffinesse veredelt.

 
Natürlich funktioniert dieses Kräuteröl auch mit anderen frischen Kräutern. Für ein intensives Geschmackserlebnis habe ich Euch eine Auswahl besonders aromatischer Kräuter zusammengestellt – inklusive der Monate, in denen ihr Aroma am besten zur Geltung kommt:

 

Frühjahr (März–Mai)

  • Schnittlauch: junge Halme, vor der Blüte (schmeckt frisch, zwiebelig, elegant).
  • Bärlauch: vor der Blüte (danach verliert er deutlich an Kraft).
  • Kerbel: zarte Blätter, solange er nicht geschossen ist.
  • franz. Estragon: schmeckt im frischen Austrieb am intensivsten.
  • glatte Petersilie: die jungen Blätter sind im Frühjahr besonders aromatisch.

Frühsommer (Juni)

  • Basilikum: kurz vor der Blüte (voller, süß-würziger Duft und Aroma).
  • Dill: nur bis zur Blüte (danach schmeckt er mehr grasig als würzig).
  • Minze: junge Triebe (bevor die Blätter bitterer werden).

Hochsommer (Juli–August)

  • Rosmarin: die volle Sonne bringt kräftige, harzige Noten hervor.
  • Thymian: im Hochsommer, wenn die ätherischen Öle am konzentriertesten sind.
  • Oregano/Majoran: besonders aromatisch rund um die Blüte.
  • Salbei: nur die jungen Blätter (ältere Blätter werden kräftiger und leicht ledrig im Geschmack).

Herbst (September–Oktober)

  • Liebstöckel: schmeckt sehr würzig und „suppig“.
  • Koriandergrün: jung geerntet.
  • glatte Petersilie (2. Austrieb): nochmals kräftig, frisch und klar.

Zutaten

  • ca. 100 g frischer Schnittlauch
  • 6–7 große Eiswürfel 
  • 250 ml neutrales Sonnenblumenöl (alternativ schmeckt auch Traubenkern- oder mildes Rapsöl)

Zubereitung

Dauer: 

Vor- und Zubereitung: ca. 50 Minuten

Nützliches Equipment: Salatschleuder, Thermomix

 

Schnittlauchöl:

  1. Den frischen (!!) Schnittlauch waschen und gut aussortieren (damit das Öl für mehrere Monate im Kühlschrank haltbar bleibt, solltet Ihr nur einwandfreie und möglichst frische Schnittlauch-Stengel verwenden. Deshalb vertrocknete, unschöne oder gelbe Stengel unbedingt aussortieren). Anschließend den Schnittlauch in grobe Stücke schneiden.
  2. in einem mittelgroßen Topf circa 2 l Wasser zum Kochen bringen. Eine Schüssel eiskaltes Wasser mit den Eiswürfeln bereitstellen. Den Schnittlauch für 5-10 Sekunden in dem kochenden Wasser blanchieren. Anschließend den Schnittlauch sofort im eiskalten Wasser abschrecken. Den runter gekühlten Schnittlauch abgießen und gut abtrocknen (hierfür habe ich diesen zuerst in meine Salatschleuder gegeben und anschließend in Geschirrtücher gewickelt und gut trocken geklopft). Der Schnittlauch sollte weitestgehend trocken sein (wichtig!!).
  3. Den Schnittlauch mit dem Öl in den Mixtopf des Thermomix geben. Mit den Einstellungen 1 Min./Stufe 8 und anschließend 1 Min./Stufe 10 Schnittlauch und Öl fein pürieren. Die Schnittlauch-Masse wird dabei dickflüssig und ist kräftig grün gefärbt.
  4. Zum Haltbar machen des Öls muss die Schnittlauch-Masse erhitzt werden: Dafür den Thermomix zuerst für 8 Min./60 °C/Stufe 2 und anschließend für 2 Min./70 °C/Stufe 2 laufen lassen.
  5. Das Schnittlauch-Öl auf Zimmertemperatur abkühlen lassen und durch ein feines Tuch oder einen Kaffeefilter abseihen. Sollte das klare, dunkelgrüne Öl immer noch winzige Schnittlauch-Reste enthalten, den Vorgang wiederholen.
  6. In sterile, dunkle Glasflaschen füllen (möglichst randvoll, damit wenig Luft im Fläschchen bleibt).

Aufbewahrung:

  • Im Kühlschrank hält sich das Öl bis zu 6 Monate.
  • Da ich immer auf Nummer sicher gehe, dass meine Kräuter-Öle auch wirklich greifbar sind, wenn ich sie brauche (leider sind sie mir auch schon mal verdorben, weil ich die Fläschchen doch nicht perfekt sterilisiert habe), friere ich dieses in kleineren Mengen ein.

Tipps:

  • Die Schnittlauch-Pulpe keinesfalls wegwerfen. Ihr könnt sie portionsweise einfrieren und zum Würzen von Suppen verwenden. Oder mischt sie mit Doppelrahmfrischkäse und zaubert einen aromatischen Dipp daraus.
  • Wenn Ihr das Öl richtig hochglänzend grün haben möchtet, dann könnt Ihr es nach dem ersten Abseihen noch einmal zusätzlich durch einen Kaffeefilter (im Kühlschrank) abtropfen lassen. Das dauert zwar mehrere Stunden, aber es lohnt sich.

Serviertipps:

  • Tropfenweise als Deko: Ein paar Punkte auf Suppen (z. B. Kartoffel-, Spargel- oder Tomatensuppe) – sorgt für einen farblichen Kontrast und feine Würze.
  • Über Fisch & Meeresfrüchte: Leicht über gebratenen Fisch, Jakobsmuscheln oder Garnelen träufeln – das gibt Frische und Leichtigkeit.
  • Auf Salaten: Statt klassischem Dressing ein paar Spritzer über einen Sommersalat oder über Burrata/Tomaten.
  • Mit Eiern: Perfekt zu pochierten Eiern, Rührei oder Omelett – ein grüner, aromatischer Akzent.
  • Als Finish: Über Risotto, Pasta oder cremige Polenta – ein kleiner Löffel gibt Farbe und einen Kräuterkick.
  • Auf Vorspeisen: Harmoniert toll mit Rindertatar, Carpaccio oder geröstetem Gemüse.
  • Mit einem kleinen Löffel oder einer Pipette auftragen – so bekommt Ihr saubere Punkte oder feine Linien, die richtig professionell aussehen

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